Wie funktioniert eine Debatte ?

Im Unterschied zu einer Diskussion oder einem Diskurs unterliegt eine Debatte formalen Regeln: Dauer, länge der Beiträge und der Ablauf sind festgelegt. Eine Debatte ist ein argumentativer Wettstreit. Bei dieser rhetorischen Auseinandersetzung gibt es zwei Fraktionen, die Pro- und die Contra-Seite, die sich zur Klärung einer strittigen Frage gegenüber stehen. Mehr zum Debattieren…

Historische Tradition

Der kultivierte Streit ist ein zentraler und notwendiger Bestandteil des menschlichen, gesellschaftlichen Lebens. Ohne kritisches Hinterfragen von bestehenden Positionen und den fortwährenden Zwang zur besseren Begründung von Standpunkten und Handlungen fehlen wichtige Motoren für gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Fortschritt. Der griechische Philosoph Heraklit brachte es auf den Punkt: „Der Streit ist der Vater aller Dinge!“

Rhetorik und Debatte in Deutschland
Die Debatte stammt aus der Antike und wurde dort bereits als „Königsdisziplin der Rhetorik“ bezeichnet. Im deutschen Sprachraum wird sie erst seit 20 Jahren wieder praktiziert. Maßgeblich daran beteiligt waren studentische Debattierclubs, der erste entstand 1991 in Tübingen. Mittlerweile gibt es über 60 Debattierclubs an Hochschulen, die tausende Studenten in der Redekunst und Argumentationsfähigkeit schulen. Zudem gibt es an vielen Schulen das Projekt „Jugend debattiert“ bei dem Schüler das Debattieren in Rhetorik-AGs üben. Auch Rededuelle vor wichtigen Wahlen gibt es mittlerweile in Deutschland. Debatten, so Walter Jens, sind echte Arbeit an der Demokratie. Allerdings sind echte Debatten im Internet kaum zu finden.
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